Hans Pleschinski"Ich werde niemals vergessen, Sie zärtlich zu lieben." Die Briefe der Madame de Pompadour Jeanne-Antoinette de Pompadour, 1721 - 1764, wurde bereits zu Lebzeiten zur legendären Gestalt und ist bis auf den heutigen Tag weltweit bekannt. Die Tochter eines Armeelieferanten und Geliebte des Königs von Frankreich gilt als Ikone für Schönheit und Eleganz. Der Aufstieg Madame de Pompadours aus dem Bürgertum zu einer der mächtigsten Frauen Europas ist in ihren Briefen dokumentiert. Am Anfang war es ihr Freund Voltaire, der Schreiben der faszinierenden Karrieristin korrigierte, die mit Fürsten und Philosophen korrespondierte und schließlich auch Kontakte mit dem Papst pflegte. Die maîtresse-en-tître verstand es, jeder Situation mit unvergleichlichem Charme zu begegnen. Am Ende ihrer 19jährigen Herrschaft über das französische Weltreich war der junge Mozart einer ihrer letzten Gäste in ihrem Pariser Stadthaus, dem Elysée-Palast. Gestaltungswille und der Drang nach bleibendem Ruhm prägten Madame de Pompadour, die einen Feldherrn wissen ließ: "Ich erröte, wenn ich sehe, dass sie weniger Mut haben als ich." In ihren Briefen spiegelt sich nicht nur ein beispielloses Leben, sondern auch eine der glänzendsten Epochen Europas. Die Korrespondenz Madame de Pompadours führt tödliche Spiele der Macht vor und bietet auch zeitlosen Klatsch. Sie gibt ebenso Auskunft über eine große Melancholikerin, deren Sehnsucht nach Ruhe sich nie erfüllte. An stilistischer Eleganz und Brillanz sind die Briefe Madame de Pompadours kaum zu übertreffen. Hans Pleschinski hat die einmalige Post übersetzt. Er hat sie bereits vielfach vortragen und das Publikum damit entzückt. "Wo es um Freundschaft geht, bin ich nicht zu überbieten." Aus dem Briefwechsel zwischen Voltaire mit Friedrich dem Großen Zweiundvierzig Jahre lang entstand zwischen Friedrich dem Großen und Voltaire einer der funkelndsten Briefwechsel der Weltliteratur. Es war der preußische Kronprinz, der 1736 Kontakt zum bewunderten, französischen Philosophen und Dichter suchte. Rasch erkannte Voltaire in Friedrich seinen kongenialen Gesprächspartner für schließlich sämtliche Bereiche des menschlichen Lebens. In stets brillanten und zunehmend intimen Schreiben tauschten die beiden Stars der abendländischen Geschichte sich über Fragen nach dem richtigen Leben, über Künste, die Liebe, den Fortschritt der Menschheit, über Krieg und Frieden, dann auch immer intensiver über ihre persönlichen Nöte und Freuden aus. Sprühender Witz und tragische Töne sind dabei oft eng verquickt. Durch ihre faszinierende Korrespondenz entwickelten Voltaire und Friedrich der Große - durch manche tragikomischen Krisen hindurch - sich zu einem weltberühmten Paar, das allein durch den Tod getrennt werden konnte. Beider Austausch besticht durch die zeitlosen Themenstellungen und nicht zuletzt durch seine stilistische Eleganz. Doch gerade Gefühlsoffenbarungen und seelische Aufschreie beider großer Persönlichkeiten überraschen und berühren auch den heutigen Leser zutiefst. Bereits nach wenigen Zeilen erweist sich der Briefwechsel zwischen dem berühmten Monarchen und dem streitbaren Dichter-Philosophen als ein Lese- und Hör-Erlebnis ersten Ranges. Hans Pleschinski, geboren 1956, lebt als freier Autor in München. Zuletzt erhielt er u. a. den Hannelore-Greve-Literaturpreis (2006), den Nicolas-Born-Preis (2008) und wurde 2012 zum Chevalier des Arts et des Lettres der Republik Frankreich ernannt. 2014 erhielt er den Literaturpreis der Stadt München und den Niederrheinischen Literaturpreis. Hans Pleschinski ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste. Foto: © Manfred Thomas |