Lena Gorelik

Lebensgrenzen: Entlang des Eisernen Vorhangs. Vortrag.

Da, wo der so genannte Eiserne Vorhang verlief, wurden früher Leben, Systeme und Schicksale voneinander getrennt, man sagte gar, die Welt wurde geteilt. Was ist aus dieser Trennlinie geworden? Teilen die Grenzen jetzt Territorien und Länder oder nach wie vor Lebenswirklichkeiten voneinander? Wo sind die Grenzen fließend, wo spalten sie? Wie wird Erinnerung an diesen symbolträchtigen Orten gehalten, gelebt, verdrängt? Und was lässt sich, fährt man an ihnen entlang, über die Globalisierung ablesen?

Ein Vortrag mit Fotografien über eine Reise entlang des Eisernen Vorhangs, die viel über alte Fremd- und Feindbilder erzählt, neu entstandene Lebenswelten und darüber, was politische Verträge nicht bestimmen können.

Putin und ich - Lesung
Wenn man an Russland denkt, dann ist da Wodka, und da ist Putin, und da ist es kalt, und manchmal ist es auch alles zusammen: Der eiskalte Putin, der Wodka trinkt zum Beispiel. Wenn ich an Russland denke, dann ist da dieser Geruch, der einem entgegen strömt, wenn man mit der Rolltreppe in die tiefste Metrostation der Welt fährt, dann sind da Bücher und Worte über Liebe, Gitarrenklänge, und Putin ist da auch.

Lena Gorelik, die in Russland aufgewachsen ist und immer wieder dorthin zurückfährt, liest aus Reportagen und Essays über dieses Land und erzählt damit dieses Land: Was es einmal war,replica uhren und was es zu sein versucht. Und über die Menschen, die sich in dem Dazwischen am Leben versuchen.

So laut die Worte rufen - eine Schreibwerkstatt mit Lena Gorelik
Da sind Geschichten, die erzählt werden wollen, und Figuren, die eine Stimme brauchen. Wie erzählt man diese Geschichten, wie gibt man Figuren eine Stimme, schreibt Dialoge, findet ein eigenes literarisches Ich? Schreiben ist ein Weg, kein Ziel. Lena Gorelik unterrichtet nicht das Schreiben, aber hilft jenen, die schreiben wollen, ihre eigene Stimme und Geschichte zu finden.

Wider die Angst - Vortrag
Es ist, als würden den Menschen Ängste zunehmend die Luft nehmen: Da ist die Angst vor dem, was man nicht kennt; die Angst, in all dem, was um einen herum wächst, zu verschwinden; die Angst vor allem, was fremd riecht, aussieht, anmutet; die Angst vor Terror; die Angst vor dem Ungewissen, vor dem, was folgt, wenn nichts mehr ist, wie es einmal war. Diese Ängste grassieren und werden benutzt, bis aus ihnen Stimmungen und Bewegungen entstehen, die unsere Gesellschaften spalten.

Lena Gorelik spricht über diese Ängste und vor allem darüber, wie und wann es dagegen anzukämpfen gilt- ein literarischer Appell.

Foto: © Lena Gorelik